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Zeche Recklinghausen II Schacht 4
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1869 wurde im Bruch direkt nördlich der Emscher im sogennaten "Kysack" ein Schacht niedergebracht, woraus die Zeche "Clerget", im Volksmund "Klärchen" genannt, entstand.
Das Wochenblatt für den Kreis Recklinghausen schrieb am 3. Juli 1869:
sogenannten Kysack der erste Spatenstich zu der neuen Kohlenzeche "Clerget" gethan und dieser Akt auf dem nahe liegenden Grullbad durch eine angemessene Feier eingeweiht. Möge das Werk für die Unternehmer recht günstigen Erfolg haben und unserer Stadt und Umgegend Glück und Segen bringen!
Die Freude währte nicht lange. Nach ihrem Konkurs ging Clerget 1889 in den Besitz der Harpener Bergbau-Aktiengesellschaft Dortmund über und wurde unter deutschem Namen weitergeführt. Der dritte Schacht Clerget erhielt den Namen Recklinghausen I. Förderbeginn war 1882. 1884 folgten Recklinghausen II in Hochlarmark sowie Grullbad.
Bereits 1913 gab es bestimmte Zusammenlegungen von Recklinghausen II und der Zeche Julia in Herne. Nach dem Bau des Rhein-Herne-Kanals (Betriebseröffnung am 14. 11. 1914) hatte Julia über eine Seilbahn Verbindung zum Kanalhafen Recklinghausen I. Als zwischen 1955 und 1960 der Absatz von Steinkohlen schwieriger wurde, wurden die Schachtanlagen Julia und Recklinghausen vereinigt. Der Zentralförderschacht 4 ("Konrad Ende") konnte am 1. 6. 1964 in Betrieb genommen werden. Beim Beginn der Teufarbeiten im Jahre 1961 hiess es, hier gebe es "Arbeit für Jahrzehnte". Bereits 1988, also nur 24 Jahre später, wurde die Förderung eingestellt.
Maschinenhalle und Förderturm werden vom Förderverein für Bergbau-und Industriegeschichte erhalten. Der 1989 gegründete Förderverein für Bergbau- und Industriegeschichte, eine Initiative Hochlarmarker Bürger, kaufte 1989 die Maschinenhalle mit 2 Dampf-Fördermaschinen und den Förderturm, das Wahrzeichen der 1903 fertiggestellten "Dreieckskolonie", von der Montan-Grundstücksgesellschaft, einer Tochter der Ruhrkohle AG Essen. Beides soll als Industriedenkmal erhalten bleiben.
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