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Ziegeleirevier Zehdenick
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Im Jahre 1887 entdeckte ein junger Ingenieur beim Bau der Bahnlinie Templin - Löwenberg die tonhaltige Erde bei Zehdenick. Bald darauf siedelten sich zahlreiche Ziegeleien an und kurz darauf entwickelte sich das Ziegeleirevier um Zehdenick zum grössten Ziegeleirevier in ganz Europa. Um 1910 waren über 60 Ringöfen in Betrieb. Die Ziegelsteine wurden mit dem Schiff über die Havel und die Kanäle abtransportiert. Ein grosser Teil der Produktion gelangte nach Berlin zum Aufbau der Stadt.
Diese Ziegelei ausserhalb von Zehdenick gehörte einem Juden, der insgesamt 4 Ziegeleien besass und massgeblich am Aufbau des Ziegeleireviers um Zehdenick beteiligt war. Nachdem er 1939 im Zuge der Arisierung ermordet wurde, wurde der Betrieb stillgelegt und während den Kriegsjahren als Aussenlager des KZ Ravensbrück als "Fahrzeugnachschubstelle" genutzt. Die über hundert Meter langen Trockenschuppen wurden als Unterstand für Fahrzeuge genutzt, um diese vor allfälligen Bombenangriffen auf Berlin zu schützen. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde die Produktion wieder aufgenommen und die Ziegelei gehörte als Betriebsteil zum VEB Ziegelwerke Zehdenick.
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